Nach meinen ersten 1,5Tagen kann ich echt sagen, dass Jamaica meine Erwartungen bisher noch uebertroffen hat.
Die Leute hier sind dermassen aufgeschlossen, offen und hilfsbereit.
Mein heutiger Tag war daher weniger von Sightseeing als mehr von Konversation auf der Strasse gepraegt...



Das Stadtzentrum in "Downtown Kingston" gibt nicht allzuviel her; bin da gestern ein wenig herumgeirrt, als Tourist natuerlich sofort aufgefallen (habe den gesamten Tag nicht einen Touristen -bleiben alle in Newkingston- gesehen). Hat also nicht lange gedauert, dass ein paar Jungs mich nach Port Royal als -ihrer Meinung nach passenden Sonntagsausflug fuer mich- verwiesen haben.





Port Royal liegt auf der selben Halbinsel mit dem Flughafen; Blick auf Kingston & Portmore auf der gegenueber liegenden Seite




endlich wieder Leute mit Geschmack!:
sehr selterner Lancer Evo5 TME als RS Version


und ne absolute Raritaet: Subaru Forrester STI




Zurueck in Downtown bin ich die erste mir passend erscheinende Strasse zu den Victoria Pier herunter (Obdachlose und Elend ueberall). Angekommen am Meer habe ich diese beiden Jungs (Polizist & Rastafari :)) kennengelernt...


...die mich zum "Bob Marley Musem" in Liguanea verwiesen haben;
leider Sonntags geschlossen!




Und so bin ich wieder planlos (bisher keinen Reisefuehrer) durch die Stadt gezogen...






...bis ich auf -Mr. Berverly Hills- Richi gestossen bin, der mir anfaenglich einen seiner Naturheildrinks verkaufen wollte.
Wir haben uns auf anhieb gut verstanden und so hat er mich in sein Haus eingeladen:



Richi hat indische Vorfahren, kommt aus einer verdammt reichen Familie -seinem Vater gehoert halb Beverly Hills-, er aber zieht es vor, seinen eigenen Lebensstil zu verfolgen.
Er steht religioes zwischen der Rasta und Hindu, lehrt Yoga und ist aktives Mitglied und -aufgrund seines sozialen Umfelds- angesehener Repraesentant der linken "Peoples Party".





Richi kennt sie Alle! (Jah Mason wurde -seiner Aussage nach- bei einer Jamsession in seinem Haus von Richi Spice endeckt)
Er selbst hat einige Zeit bei Morgan Heritage Keyboard gespielt.





Bennie wohnt momentan bei Richi und beide machen als "Blue Diamond Group" zusammen Musik (sind hier wohl recht bekannt; letzter Auftritt um Bob Marley Museum vor einigen Tagen)


Jamsession mit Bennie, Richi, mir und Mary




seine Band (die Jungs hatten bei der WM2006 sogar nen Auftritt in Bersenbrueck)


"Beverly Hills"


Richi hat mir dann ein Wenig sein Viertel gezeigt - die Bob Marley Gedenkstatue in Liguanea.
Bob mit Richard (er hat einige Zeit mit einem von Bobs Cousins in einer Band gespielt, habe sich dann aber im Streit getrennt...)

Junge, darauf freu ich mich schon ewig; heute -leider doch nicht mitm Schiff- endlich auf Jamaica angekommen!

Zur Einstimmung mal eines der schoensten auf der Insel gedrehten Videos auf einem der definitiv dicksten Reggaetunes des vergangenen Jahres "Keep badmind outta mi heart, keep negative outta mi tought!..."


...und hier mal ein paar erste Eindruecke:

mein Flieger


Kingston Baby!


Benannt nach Norman Manley, Aktivist und Frontman der Peoples National Party in den 70er Jahren.






Nationalgetraenke

Frueh morgens zum "Hafen" aufgebrochen, in der Hoffnug ein Boot zu erwischen.
Boot gabs zwar aber die 5 stuedige Ueberfahrt bei uebelstem Seegang habe ich mir dann doch erspart.



Abfahrt ohne mich; wie man sieht wohl ne gute Entscheidung




Globalisierung at its best!: Ortsschild gesponsort von Coca Cola...


Dr. Jesus :)


Bin dann wieder zurueck nach Colon, um mir die nahegelegenen Gatun Locks, die groessten der drei Hebewerke des Panamakanals, anzusehen.
Mittels zwei getrennter Schleusen werden die Schiffe hier auf den 26m ueberm Meer gelegenen Gatunsee befoerdert.






hier mal ne Uebersicht der ca. 80km langen Kanalstrecke


hatte Glueck, da gerade zwei recht ordentliche Brummer abgefertigt wurden...










freie Fahrt voraus!


fuer die Crew gibts Nichts zu tun

Hatte zum Anschluss meines Mittelamerikaaufenthalts geplant, die autonome indigene Provinz "Kuna Yala" an der Karibikkueste im Sueden Panamas zu besuchen...
Gestern schon den halben Tag im Bus gesessen, um am Ende festzustellen, dass die Strasse dorthin wegen Ueberflutung auf nicht absehbare Zeit unpassierbar ist; schoene Scheisse!
Bin daher heute nach Portobelo aufgebrochen, von woaus es ein Boot dorthin geben soll...

Portobelo diente einst als Handelshafen fuer Mittelamerikas Bodenschaetze die gen Europa ihren Besitzer wechselten, dementsprechend gibts es ne Menge Befestigungsanlagen um die Bucht herum.








Anfang des Monats gabs hier ne Menge Erdrutsche; tragischerweise auch einige Tote






Die Jungs hier haben ne kleine Rundstrecke durch den Ort eroeffnet und warten ihre Maschinen sogar selbst.






...der naechste Valentino Rossi kommt moeglicherweise aus Portobelo :)

Heute mal was zu lesen...
Da ich mir fest vorgenommen habe, mit dem Schiff nach Jamaica ueberzusetzen, bin ich heute ins am Atlantikende des Panamakanals gelegenen Colon gereist.
Das Panama nicht nur vom Kanal profitiert wird hier mehr als deutlich. Die ueberwiegend schwarze Bevoelkerung lebt in bitterster Armut, da wundert es nicht, dass Colon Panamas Verbrechensstatistik anfuehrt.
Das grosse Geld wird in der "Free Zone" umgesetzt, einer Art Duty-Free Freihandelszone am Rande der Stadt zu der die Bevoelkerung natuerlich keinen Zutritt hat.
Da auch saemtliche grosse Reedereien dort sitzen musste ich zwangslaeufig dort vorbeischauen, mit meinem deutschen Pass natuerlich kein Problem...



Containerterminal in der "Free Zone"


Mein Reisefuehrer hat ausdruecklich davor gewahrnt, gross in der Stadt rumzulaufen und moeglichst keine Wertgegenstaende bei sich zu tragen.
Bloed nur, dass ich die Passage erst im Bus durchgelesen hatte und so bin ich am Nachmittag mit Digicam, Mp3 Player und ca 300 Dollar in bar noch ein wenig durch die Stadt geschlendert um Fotos zu machen :)
Hat nicht lange gedauert bis eine kleine, aber fies bewaffnete Einsatzgruppe der Stadtpolizei auf mich aufmerksam wurde, mir quasi das Fotografieren verbot und mir nahelegte, den naechsten Bus nach Hause zu nehmen...
Sind daher nicht allzu viele Fotos geworden:









sie wollte unbedingt ein Foto von sich vor dem Bananen LKW...




hab ich erst spaeter gesehen; der Fuehrer zusammen mit Osama auf der Windschutzscheibe!